Türke schlitzt Hakenkreuz in Brust


Erst sollen drei Neonazis ihn erst bewusstlos geprügelt, dann ein Hakenkreuz in die Brust geritzt haben: Das zumindest erzählte Naeim A. aus Eilbek am Dienstag der Polizei. Wenig später gestand der 24-Jährige: Es war alles eine Lüge!

Montagnachmittag, 15.12 Uhr: Aus der Wohnung seiner Freundin an der Wandsbeker Chaussee ruft Naeim A. die Polizei. Drei Männer hätten ihn an der Tür überfallen und ohne Vorwarnung zugeschlagen, sagt er. Jetzt sei er aufgewacht, die Brust blute stark. Die Täter seien geflüchtet.
Der 24-Jährige wird sofort ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei  schaltet den Staatschutz ein. Die Beamten kommen mit sieben Peterwagen, durchsuchen die Wohnung nach der Tatwaffe, befragen die Nachbarn. Doch niemand hat irgendwas gesehen oder gehört.
Noch am selben Tag outet sich der 24-Jährige: Er hat die Geschichte frei erfunden. Das Hakenkreuz hat sich Naeim A. mit einem Messer selbst in die Brust geritzt. Über das Motiv schweigt er. Jetzt ermittelt die Polizei gegen den Mann wegen Vortäuschung einer Straftat.
Einen ähnlichen Fall hat es 2007 im sächsischen Mittweida gegeben. Eine 17-Jährige hatte bei der Polizei angegeben, von Neonazis angegriffen worden zu sein, nachdem sie einem fünfjährigen Aussiedlermädchen zu Hilfe gekommen sei. Die Männer hätten ihr dabei ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Als Strafe wurde gegen die damals Minderjährige die Ableistung von 40 Arbeitsstunden verhängt. (iks)
http://www.mopo.de/nachrichten/alles-nur-gelogen-mann-ritzt-sich-hakenkreuz-auf-brust-und-erzaehlt-es-war-ein-ueberfall,5067140,14981858.html