Regulierung von Schattenbanken


Berlin  Auch sogenannte Schattenbanken sollen nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel künftig von den G20-Ländern reguliert werden.
Als Einstieg sei aber möglicherweise eine indirekte Regulierung von Einrichtungen wie Hedgefonds wichtig, sagte sie am Montag nach der Entgegennahme des sogenannten Issing-Berichts zur "Neuen Finanzmarktarchitektur" in Berlin. Der frühere EZB-Chefsvolkswirt Otmar Issing schlug in dem gemeinsamen Auftritt eine indirekte Regulierung vor, bei der Banken ihre Geschäfte mit Institutionen wie Hedge-Fonds offenlegen müssten. Alles andere habe derzeit in der globalen Debatte keine Chance auf Durchsetzung. Schon die indirekte Regulierung wäre ein riesiger Fortschritt, weil man dann wisse, welche Risiken im Bankensystem in Verbindung mit den Schattenbanken steckten.
"Es ist zumindest ein erster Schritt", sagte Merkel. Sicherlich könne damit mehr Transparenz geschaffen werden. Aber es sei wünschenswert, dass es dann auch zu einer direkten Regulierung kommen müsse, sagte die Kanzlerin. Die Regierung verfolge weiter das Prinzip, dass alle Finanzorte, alle Finanzakteure und alle Finanzprodukte reguliert werden müssten. Die Ideen würden beim nächsten G20-Treffen besprochen.
Die Issing-Kommission schlägt als schwächste Form vor, ein Register der Schattenbanken anzulegen. "Wir empfehlen, dass man die Idee prüfen sollte, das Geschäft von regulären Banken auf diejenigen Partner zu beschränken, die ihrerseits einigen Regulierungsvorschriften unterliegen", heißt es zudem in dem Bericht. Nach Vorbild der deutschen Bankenabgabe schlagen die Experten auch eine Besteuerung der Schattenbanken vor.