Israel vom Südlibanon aus mit Raketen angegriffen.

Israel vom Südlibanon aus mit Raketen angegriffen.



Jerusalem/Beirut — Der Norden Israels ist mit mehreren Raketen aus dem Südlibanon beschossen worden. Die israelische Armee erklärte, es habe keine Opfer gegeben, die Artillerie habe mit Granaten zurückgeschossen. Zu dem Angriff gegen Israel bekannten sich die islamistischen Abdallah-Assam-Brigaden, die dem El-Kaida-Netzwerk zugerechnet werden.
Der israelische Rundfunk berichtete, es seien vier Raketen in Israel eingeschlagen. Mindestens eine Rakete sei nahe der Ortschaft Rmaisch abgefeuert worden, teilte die Truppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) mit. Der Südlibanon wird zum großen Teil von der schiitischen Hisbollah kontrolliert, die zunächst keine Stellungnahme abgab.
Die israelischen Gegenschläge blieben nach Angaben des Armeerundfunks "begrenzt und punktuell". Der für Geheimdienste zuständige israelische Minister Dan Meridor sagte, die Hisbollah könne kein Interesse an einer Zuspitzung der Lage haben. Der libanesische Präsident Michel Suleiman bedauerte, dass durch einen "vereinzelten" Vorfall die Stabilität im Südlibanon gefährdet worden sei.
Seit dem Großangriff der israelischen Armee gegen die Hisbollah im Jahr 2006 wurden dem Armeerundfunk zufolge acht Mal Raketen vom Libanon auf Nordisrael abgeschossen, seit zwei Jahren aber nicht mehr. Zuletzt habe es Anfang August einen Zwischenfall an der libanesisch-israelischen Grenze gegeben, als sich beide Seiten Schusswechsel lieferten.
Bei der libanesischen Website Elnaschra ging ein Bekennerschreiben der Abdallah-Assam-Brigaden ein. Darin hieß es, "zionistische Siedlungen im Norden Palästinas" seien getroffen worden. Die Brigaden sind nach einem Jordanier palästinensischer Herkunft bekannt, der Vorbild von Osama bin Laden war und 1989 bei einem Anschlag in Afghanistan getötet wurde.