Berlin, Hauptstadt der Gewalt. Mord an Jonny K

In den medien wird der Feige Mord: 7 Mann gegen einen, wie folgt bezeichnet. 

"Prügelattacke" Nicht als Mord.

Wenige Wochen vor dem Mord an Jonny K., hat Onur U. laut einem Akteneintrag ein Anti-Gewalt-Seminar "abgeschlossen", wobei "abgeschlossen" fachlich als "erfolgreich abgeschlossen" bzw. "mit Erfolg abgeschlossen" zu interpretieren ist. Über Erfolg oder Nicht-Erfolg einer solchen Maßnahme urteilt deren jeweiliger Anbieter der Sozialindustrie - zu viele "Nicht-Erfolg"-Rückmeldungen an die Behörden würden ein schlechtes Bild auf die Seminare des jeweiligen Anbieters der Sozialindustrie werfen... .


Der vermutlich in der Türkei untergetauchte mutmaßliche Haupttäter der tödlichen Prügelattacke am Alexanderplatz hat wenige Wochen vor der Tat ein Anti-Gewalt-Seminar abgeschlossen. Das hat der rbb aus Gerichtskreisen erfahren. 

In einer Akte wurde Ende September der Status "Abgeschlossen" vermerkt. Der junge Mann musste das Seminar wegen zahlreicher Vorstrafen absolvieren. Er war mehrfach wegen Körperverletzung, wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie wegen Nötigung angeklagt worden. Auch in einen zweiwöchigen Dauerarrest musste er sich begeben.


Derweil ist eine Debatte um die Freilassung von zwei Tatverdächtigen entbrannt. Der Grünen-Sicherheitsexperte Benedikt Lux verteidigte am Freitag das Urteil eines Haftrichters. Die Männer könnten nicht festgehalten werden, wenn es keinen Haftgrund gebe, so Lux. Die Freilassung bedeute aber nicht, dass ein Täter straffrei ausgehe. 

Zwei der drei bisher gefassten Tatverdächtigen waren am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der eine habe nicht auf das Opfer, sondern auf dessen Begleiter eingeschlagen, der andere sei geständig und es bestehe keine Fluchtgefahr, hieß es zur Begründung. 

Die Berliner Staatsanwaltschaft hingegen legte Beschwerde gegen die Entscheidung ein. Die Haftverschonung sei angesichts der Schwere der Tat nicht hinnehmbar, sagte deren Sprecher Martin Steltner. Auch Innensenator Frank Henkel äußerte Unverständnis für die Freilassung.

Damit ist derzeit nur noch ein Tatverdächtiger in Haft. Der 19-Jährige war am Dienstag in Berlin-Wedding festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.
Am Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft zudem bestätigt, dass sich einer der Verdächtigen in die Türkei abgesetzt haben könnte. Der deutsche Staatsbürger könnte nach den bisherigen Ermittlungen die treibende Kraft bei dem Überfall gewesen sein, so die Anklagebehörde. Insgesamt seien noch drei Verdächtige auf der Flucht. Die Namen der Geflüchteten sind laut Polizei bekannt.
Einer der Täter hat sich möglicherweise abgesetzt
Die Leiterin der Mordkommission, Jutta Porzucek (l-r), Oberstaatsanwalt Michael von Hagen und der Leitende Staatsanwalt, Andreas Behm, beantworten am 16.10.2012 im Polizeipräsidium in Berlin Fragen von Journalisten (Bild: dpa) .
Pressekonferenz nach der ersten Festnahme 
In der Nacht zum 14. Oktober hatten mehrere junge Männer einen 20-jährigen vor einem Lokal in der Rathausstraße in Mitte nahe dem Roten Rathaus so zusammengeschlagen und getreten, dass er einen Tag später seinen Verletzungen erlag. 

Der gebürtige Thailänder hatte einem betrunkenen Freund gegen Attacken vermutlich aus derselben Gruppe beistehen wollen, als er angegriffen wurde. Dabei traten die Täter auch mehrfach gegen seinen Kopf, als er schon am Boden lag. 

Zuletzt hatte die Polizei bekanntgegeben, dass ein Zeuge auf fünf junge Männer hingewiesen habe, die sich vor dem Gewaltangriff auf den 20-Jährigen im Lokal "Cancun" aufhielten und als Täter in Frage kämen. Da in dem Lokal die After-Show-Party eines türkischen Musikers gefeiert wurde, vermuteten die Ermittler, dass die Gesuchten aus der Türkei stammen oder türkische Eltern haben.