Gewalt und Mord in der Sylvester Nacht


Viel Arbeit hatte die Polizei in Nordrhein-Westfalen in der Silvesternacht: Bis zum frühen Morgen mussten die Beamten in 1.029 Fällen von Körperverletzung einschreiten - erheblich öfter als noch vor einem Jahr. In Siegen wurde ein Mann bei einer Feier erstochen.

Blaulicht
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Unruhige Silvesternacht 2012
Im vergangenen Jahr hatte die Polizei nur 920 Fälle von Körperverletzung gezählt, teilte die Landesleitstelle der Polizei in Duisburg mit. Außerdem wurden zwischen Samstagabend, 18 Uhr und Sonntagmorgen, sechs Uhr, 371 Sachbeschädigungen gemeldet. Im Vorjahr waren es nur 348 Sachbeschädigungen gewesen. Es kam außerdem zu 302 Eigentumsdelikten, 913 Ruhestörungen und 79 Hausfriedensbrüchen. Die Polizei musste in 99 Fällen häuslicher Gewalt einschreiten und ging 283 Bränden nach. Schließlich kümmerten sich die Beamten um 272 "hilflose Personen".
"Wahrscheinlich hat die Witterung bei dem Anstieg der Fälle eine Rolle gespielt", sagt Carsten Dübbers, Leiter der Landesleitstelle der Polizei. Anders als im vergangenen Jahr hätten die Menschen wegen der milden Temperaturen noch lange auf der Straße gefeiert.

Messerstechereien in Siegen und Köln

In Köln erstach eine Frau am Sonntagmorgen ihren Freund - möglicherweise aus Notwehr. Nach Angaben von Zeugen habe der 44-Jährige zunächst seine Partnerin angegriffen, so die Polizei. Daraufhin habe sich die 47-Jährige mit einem Messer zur Wehr gesetzt. In Siegen kam es bei einer privaten Silvesterfeier ebenfalls zu einer Messerstecherei, bei der ein 56-jähriger Mann getötet wurde. Die Polizei teilte mit, der Mann habe mit einem 55-Jährigen und einer Frau gefeiert. Zwischen den beiden Männern sei es zum Streit gekommen, in dessen Verlauf der Jüngere den 56-Jährigen mit einem Messer verletzt habe. Der Mann starb im Krankenhaus.

Schäferhund getötet

Ebenfalls in Siegen hat ein 39 Jahre alter Mann seinen eigenen Schäferhund getötet. Er hatte den Silvesterabend mit seiner Frau (40) bei einem befreundeten Ehepaar gefeiert. Während der Feier sei er mit seiner Frau in Streit geraten. Sie erklärte, dass sie sich von ihm trennen wolle. Der Mann verließ daraufhin die Feier und erstach vor der Haustür seinen Schäferhund.

Schießerei in Bochum

Am frühen Morgen wurde in Bochum zwei Männer durch Schüsse verletzt: Ein 31-Jähriger wurde in den Oberkörper getroffen, ein 36-Jähriger erlitt einen Beinschuss. Nach Angaben der Polizei waren die späteren Opfer zusammen mit einem weiteren Begleiter gegen halb sechs Uhr morgens auf der Straße unterwegs, als ein Auto neben ihnen hielt. Eine Person sei aus dem Wagen gestiegen und habe die drei beschimpft und das Feuer eröffnet. Der Fluchtwagen sei später vor einem Heim für Asylbewerber gefunden worden. Spezialeinsatzkräfte nahmen zwei 46 und 17 Jahre alte Männer sowie eine Frau fest, die mit dem Wagen unterwegs gewesen sein sollen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen versuchten Mordes.

Mehrere schwere Verkehrsunfälle

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) kamen drei Menschen ums Leben. Laut Polizei war eine 31 Jahre alte Autofahrerin mit dem Pkw von der Straße geraten und seitlich gegen einen Baum geprallt. Zwei im Fonds sitzende 17-jährige Mitfahrer - ein Junge und ein Mädchen - wurden aus dem Fahrzeug geschleudert und tödlich verletzt. Auch die Fahrerin erlitt so schwere Verletzungen, dass sie noch am Unfallort starb. Die 17-jährige Beifahrerin kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Bei einem Zusammenstoß zweier Autos in Mönchengladbach starb eine 19-jährige Beifahrerin. Der 20-jährige Fahrer des Unfallautos kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Der Fahrer des anderen Pkw kam mit leichten Verletzungen davon.
In Hilden wurde ein 44-jähriger Fußgänger von einem Auto überrollt und tödlich verletzt. Der Mann war zunächst von einem 18 Jahre alten Autofahrer angefahren worden. Als der Verletzte auf dem Boden lag, wurde er von einem zweiten Pkw überrollt. Dessen Fahrer flüchtete nach dem Vorfall. Der aus Haan stammende Mann starb noch am Unfallort.