Der Burenkrieg in Südafrika vor 113 Jahren

Heute vor 113 Jahren, am 11. Oktober 1899 begann der dreijährige Krieg der zwei Burenstaaten Südafrikanische Republik und Oranje Vrystaat gegen Großbritannien.

Der offizielle Grund war die Weigerung der Buren, den Briten politische Rechte zu gewähren. Gleichzeitig ging es den Briten um die Kontrolle einer der größten Goldminen der Welt: Jetzt darf jeder mal raten was der Hauptgrund davon war. Trotz ihrer schlechten Ausrüstung, mangelnder militärischer Ausbildung und Erfahrung und schlichter zahlenmäßiger Unterlegenheit, konnten die Buren zunächst zahlreiche Schlachten für sich entscheiden.

Mit zunehmender Dauer gewannen die Briten die Oberhand, was vor allem auf das Übergehen zu einer Strategie der verbrannten Erde zurückzuführen war, in deren Rahmen Farmen niedergebrannt, Wasserstellen verseucht, Weideland niedergebrannt und das Vieh fortgetrieben bzw. erschossen wurde. Die Familien der kämpfenden Buren wurden in Konzentrationslagern internier
t.

Es wird geschätzt, dass von den Internierten etwa 28.000 umkamen, davon 81% Kinder. Die Größe dieser Tragödie wird greifbarer, wenn man davon ausgeht, dass die Truppen der Buren nur etwa 60.000 Mann stark waren. 1902 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der das Ende der Unabhängigkeit für die Burenrepubliken bedeutete.

Für die nachfolgende Apartheidsgeschichte und die heutige Lage in Südafrika sind diese Kriege aufgrund der demographischen Auswirkungen für Zusammensetzung der Bevölkerung und des Entstehens einer Art kollektiven Traumas von immenser Bedeutung.