Syrien, die Berichterstattung westlicher Medien kann man nur noch als Verlogen bezeichnen

13. Juli 2012:

Bericht aus Damaskus von ZUERST!-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter:

Gestern war in den etablierten Medien ein wahrlicher Großkampftag! BBC World berichtete am laufenden Band über Syrien. Stets sah man die typischen verwackelten Bilder mit Demonstrationszügen, deren Teilnehmer wütend den Sturz Assads fordern. Und auch Damaskus sei nun Kampfgebiet.

Mit meinem Freund und Kollegen Iyad Khuder, der mich zu sich nach Hause eingeladen hatte, zappte ich durch die verschiedenen Nachrichtenkanäle. Und wieder BBC Wordl: Das Viertel, in dem ich gerade war, sei angeblich von der Armee beschossen worden. Als Beweis zeigte man die berühmten Rauchschwaden, die zwischen Häuserschluchten in den Himmel steigen.

Und tatsächlich: Wir sahen diese Rauchschwaden auch. Doch wir hörten keine Explosion. Auf der Straße fand das normale Leben statt. Niemand war verängstigt oder war gar geflüchtet, die kleinen Supermärkte, die geöffnet hatten (am Freitag sind die meisten Geschäfte geschlossen), waren voll mit Leuten, die Wasser, Zigaretten oder Melonen kauften. Auf Plastikstühlen saßen die Ladeninhaber oft gemütlich vor ihren Geschäften und rauchten Wasserpfeife oder schwatzten mit Kunden. Verhält man sich so unmittelbar nach einem militärischen Angriff?

Haben wir vielleicht die Detonation überhört? Obwohl sie nur wenige hundert Meter von unserem Standort stattgefunden haben soll? Wir fragen Leute auf der Straße. Auch die winken ab. Niemand hat davon etwas mitbekommen.

Stattdessen erfahren wir, daß dort ein Brand ausgebrochen sein soll. Und wir erfahren, daß dies eine "übliche Masche" der Berichterstattung sei: Man setzt irgendwo bspw. einen Haufen alter Autoreifen in Brand, wartet, bis es ordentlich qualmt und filmt dann die düsteren Schwaden aus einiger Entfernung - und fertig ist die "Bombardierung"!

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