Türkei: 11 Jährige Schwanger im 8 Monat. Und die wollen in die EU?

Die Türken ja ja, dieser Artikel zeigt nur die Spitze des Eisberges. Davon bin ich überzeugt. Die Lügen Märchen ( gab der Gouverneur der Provinz Bolu, Ibrahim Özcimen) der Türken sind bereist jetzt schon Legende. Bei mitr kommt Eckel hoch.


Es waren nicht mehr als ein paar Meldungen in der Rubrik Vermischtes: Man hatte ein elfjähriges Mädchen in die Ambulanz der Kinder- und Frauenklinik nach Bolu gebracht, einer Stadt, die auf halbem Weg zwischen Istanbul und Ankara liegt. Das Mädchen fühlte sich nicht wohl. Als der diensthabende Arzt sie untersuchte, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass das Mädchen im achten Monat schwanger ist. Im Warteraum saß ein 25-jähriger Mann, der sich als ihr Ehemann vorstellte.
Der Arzt wollte das Mädchen stationär aufnehmen, damit sie sich erholen könne, doch ihr Mann lehnte ab. Man müsse zurück ins Dorf. Nachdem beide eine Erklärung unterschrieben hatten, ließ das Krankenhaus sie ziehen. Das Paar stammt aus dem Dorf Alpagut in der Nähe von Bolu. Sie hätten, erzählten die beiden im Krankenhaus, bei einem Imam geheiratet. Nachbarn hatten den jungen Mann gewarnt, er würde Schwierigkeiten bekommen, wenn er mit "seiner Frau" in die Stadt ginge.
Denn selbstverständlich ist eine Ehe mit einer Elfjährigen in der Türkei verboten. Mädchen dürfen erst mit 18 Jahren heiraten, mit einer Ausnahmegenehmigung des Jugendamtes im Einzelfall frühestens mit 16 Jahren.
Zwei Tage später gab der Gouverneur der Provinz Bolu, Ibrahim Özcimen, eine überraschende Erklärung ab: Das Gesundheitsministerium habe ihn informiert, dass das Krankenhaus der Meinung sei, die Knochenstruktur habe darauf schließen lassen, dass das Mädchen doch älter als elf sein müsse. "Wesentlich älter", beteuerte er auf Nachfrage.

Zurück in die Vergangenheit
Es kommt in den Dörfern in der Türkei häufiger vor, dass Eltern die Geburt eines Kindes nicht gleich den Behörden melden. Bei vielen steht deshalb als Geburtsdatum der 1. Januar im Ausweis, weil die Eltern später nur noch das Jahr, aber nicht mehr den genauen Tag der Geburt angeben.
Familienministerin Fatma Sahin schaltete sich ein und wollte sogar wissen, dass das fragliche Mädchen nicht elf, sondern bereits 17 Jahre alt sei. Wenn ein Gericht das Alter bestätige, könne sie bald auch offiziell heiraten, erklärte die Ministerin.
Damit wäre eine optimale Lösung gefunden: Das juristische Problem - und mithin auch das gesellschaftliche - wären aus der Welt geschafft. Auch die türkische Öffentlichkeit, so scheint es, wird nicht weiter nachfragen.
Das war vor einigen Jahren noch anders. Als eine große Zeitung vor zehn Jahren berichtete, in einem Dorf in der Nähe der Ägäis-Stadt Aydin seien 13-jährige Mädchen mit einem Baby im Arm zur Schule gekommen, gab es einen großen Aufschrei. Es stellte sich heraus, dass die Mädchen alle zu einem ehemals nomadischen Clan gehörten, der an der Ägäis-Küste sesshaft geworden war und in dem die Mädchen traditionell spätestens mit 14 Jahren verheiratet wurden. In der Regel im eigenen Clan mit jungen Männern zwischen 18 und 20 Jahren.
Gegen 30 Männer wurden damals Verfahren eingeleitet, das Dorf galt als Einzelfall. Im selben Jahr, als der Skandal von Aydin aufgedeckt wurde, gewann die islamisch grundierte AKP das erste Mal die Wahl in der Türkei und Recep Tayyip Erdogan wurde im folgenden Jahr Ministerpräsident. Seitdem hat Erdogan mit seiner AKP zum dritten Mal in Folge die Wahlen gewonnen und geht nun ins neunte Regierungsjahr.
Und neun Jahre AKP-Regierung haben ihre Spuren hinterlassen, vor allem wenn es um die Rolle der Frau in der Gesellschaft geht. Im Gesetz ist alles bestens geregelt. Die AKP hat die Frauenrechte auf dem Papier gestärkt: Das Scheidungsrecht wurde 2004 im Sinne der Frau verbessert, es gibt einen neuen Strafrechtsparagraphen, der Vergewaltigung in der Ehe sanktioniert und auch die sogenannten "Ehrenmorde" müssen nach dem Gesetz nun genauso hart geahndet werden wie jeder andere Mord auch.
Mehr Gewalt gegen Frauen
Tatsächlich beklagen Frauenrechtlerinnen jedoch, dass unter der AKP-Regierung lange diskutierte patriarchale Vorstellungen zur Norm würden. Die Männer bestimmen, wo es langgeht, die Frauen bleiben zu Hause am Herd - wenn sie sich dagegen auflehnen, haben sie es schwer.
Das zeigt vor allem der Anstieg von häuslicher Gewalt. Statistisch gesehen wird in der Türkei fast jeden zweiten Tag eine Frau innerhalb ihrer Familie ermordet. Frauen, die sich an die Polizei wenden, werden nur in den seltensten Fällen wirksam geschützt. Erst vor wenigen Wochen wurde eine Frau von ihrem Ex-Mann vor den Augen der Polizei getötet.
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